Befreundete Betriebe

VIP-Service Flughafen Zürich

Wer erleben möchte, wie man als Mann oder Frau von Welt reist, leistet sich dieses Angebot.

Das Kürzel steht für «very important person», eine Persönlichkeit mit besonderen Privilegien also. In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung des Begriffs aber ein wenig abgenommen, weil er zu häufig verwendet wurde. Und zu oft nicht VIP drin war, wo VIP drauf stand. Beim VIP-Service am Flughafen ist das anders: Wer die Dienstleistung von Thorsten Gessel und seinem Team in Anspruch nimmt, bekommt tatsächlich eine Behandlung auf oberster Flughöhe.

Diese beginnt oft damit, dass der Gast vor seinem Abflug auf dem Gelände des Flughafens in Empfang genommen wird. Man kann sich aber auch anderswo, im Hotel oder zu Hause vielleicht, abholen lassen. Der persönliche VIP-Agent begleitet ihn oder sie anschliessend zu einer Passkontrolle und einem Sicherheits-Check, der den allermeisten Reisenden nicht offensteht. Sondern tatsächlich den sogenannten Happy Few vorbehalten ist. Innert Minuten liegen diese bereits hinter einem – die Warteschlange, falls es überhaupt eine gibt, ist kurz. Was der Kunde noch vor sich hat: den Aufenthalt in der Lounge nur für VIP-Service-Kunden.

In deren grosszügigen und schicken Räumen, die an die Halle eines guten Fünf-Sterne-Hotels erinnern, vergeht die Zeit dann wie im Flug. Mit anderen Worten: Man bedauert fast, dass man nicht länger auf den Ab- beziehungsweise Weiterflug – auch Transitreisende leisten sich das Angebot – warten darf. «Deshalb kommen einige unserer Gäste extra eine Stunde früher», sagt Gessel. Gerne würde man mehr über die Kundschaft erfahren – doch darüber erzählt der 43-jährige Hospitality-Manager so wenig wie ein Bankier über seine Kunden, als das Schweizer Bankgeheimnis noch wasserdicht war.

Gessel und seine 20 Mitarbeiter kennen die Bedürfnisse ihrer Gäste, viele sind Stammkunden – der eine möchte ein leichtes Frühstück und seine Tageszeitung, der andere mag ein bestimmtes Essen, das der Küchenchef à la minute für ihn zubereitet, die Dritte wünscht bloss einen doppelten Espresso und ihre Ruhe …

Die in ihrer heutigen Grösse und Ausstattung 2013 eröffnete Lounge sowie die Dienste der Mitarbeiter erfüllen die hohen Anforderungen der in- und ausländischen Gäste, darunter Staatspräsidenten, Minister, Botschafter und Mitglieder von Königsfamilien. Aber auch wer nicht in offizieller Mission unterwegs ist, sondern es gern privat mag oder einfach besonders gut bedient werden will, kann sich einen Aufenthalt in der Lounge und dazugehörende Dienstleistungen, unabhängig von der Airline und Ticketklasse, kaufen.

«Während man vielleicht gerade einen Edelfruchtbrand der Distillerie Studer, dem exklusiven Spirituosenlieferanten der VIP-Service-Lounge, probiert.»

Während man vielleicht gerade einen Edelfruchtbrand der Distillerie Studer, dem exklusiven Spirituosenlieferanten der VIP-Service-Lounge, probiert, kommt der persönliche Agent und teilt mit, es sei bereits Zeit, an Bord zu gehen. Wobei «gehen» es nicht trifft – vielmehr steht ein Wagen (die Flotte besteht aus silbernen 7er-BMWs und weissen V-Klasse-Modellen von Mercedes-Benz) bereit, um den VIP-Gast zum Flieger zu fahren. Und zwar bis zum Flugzeug. Dort heisst es Abschied nehmen von den VIP-Services des Flughafens Zürich. Bis zum nächsten Mal.