Im Herbst maischen wir.
Doch was ist das überhaupt?

Maischen ist ein Arbeitsschritt zur Herstellung von Obstbränden und Obstweinen. In unserem Beispiel werden dafür Schweizer Gravensteiner Äpfel verwendet. Zuallererst werden die Äpfel gewaschen und aussortiert, denn nur das beste Obst soll für unsere Brände weiterverarbeitet werden.

Distillerie Studer: MitarbeiterInnen sortieren die Äpfel aus.

Anschliessend landen die Äpfel in einer Obstmühle, wo sie zerkleinert werden. So entsteht eine Masse aus Most und Apfelstückchen, die in einen Gärtank gepumpt wird. Diese Masse nennen wir Maische.

In den nächsten Wochen wandeln Hefen den natürlicherweise enthaltenen Fruchtzucker in der Masse zu Alkohol um, den wir als Grundlage für unsere Obstbrände nutzen. Diesen Vorgang nennt man Fermentation.

Maischen: Äpfel werden in der Obstmühle zerkleinert.

Die zugefügten Hefen unterstützen die «guten» Mikroorganismen, die dafür sorgen, dass die Gärung optimal abläuft. Auch den pH-Wert der Maische müssen wir regelmässig kontrollieren, denn für den anschliessenden Brand darf der pH-Wert nicht über 4.0 liegen.

Der Gärtank mit der Maische wird anschliessend mit einem Gärspund verschlossen. Das Prinzip ist das gleiche wie bei den Mostflaschen aus Glas, die einen Gärspund auf dem Flaschenhals haben.

Dieser lässt das CO₂, das beim Gärvorgang entsteht, nach draussen, verhindert aber gleichzeitig, dass Sauerstoff an die Flüssigkeit gelangt. Würde das passieren, würden wir die Fruchtaromen verlieren und stattdessen Essigsäure erhalten.

Distillerie Studer: Einblick in die Herstellung von Obstbrand.

Nach drei bis vier Wochen ist die Vergärung der Maische abgeschlossen. Dann brennen wir die Masse und erhalten so unsere Fruchtbrände, die entweder pur genossen oder zu einem unserer zahlreichen anderen Produkte weiterverarbeitet werden, beispielsweise Fruchtliköre, Vieilles oder SI-ON Wermuts.