Präsent, aber nicht aufdringlich
Meine Erfahrung: In den meisten Fällen merkt man eher wenig von den speziellen Ingredienzen, mit denen geworben wird. So geht es mir jedenfalls, wenn ich etwas mit Himalayasalz – wo ist der Unterschied zum Sel du Jura? – bestelle oder wenn mir Meerforellenrogen – könnte für mich auch Bachforelle sein oder Lachs meinetwegen – angeboten wird. Doch den Gin im Frozen, einem gefrorenen Orangenschaum mit Blüten und Kräutern, den bemerkte ich. Was jetzt natürlich nicht heissen soll, der 44-jährige Nieder, der aus Reinbek bei Hamburg kommt und heute mit seiner Familie in der Nähe von Zürich lebt, hätte sein Rezept im Gin, im Swiss Highland Dry Gin, ertränkt. Nein, der Wacholderschnaps war für den Gang, was ein angenehmer Tischnachbar während eines Abendessens sein sollte – präsent, aber nicht aufdringlich.
Der beste Beweis
Was wiederum nicht so aussergewöhnlich ist wie die Erfahrung, die man als Gast im The Restaurant im grossen Ganzen macht. Schliesslich ist Heiko Nieder ein grosser Küchenchef. Und der Gin, auf den er sich verlässt, ein besonders feiner. «Ich trinke ihn sogar pur», sagt er. Und das ist der beste Beweis, nicht wahr? «The proof of the pudding is in the eating», sagt man in Grossbritannien. Was soviel heisst wie: den Nachweis der Qualität liefert der Pudding beim Essen. Oder eben der Gin beim Trinken. Cheers.